Microsoft Windows
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Microsoft Windows ist die Bezeichnung einer Familie von Betriebssystemen für Arbeitsplätze und Server des US-amerikanischen Softwareherstellers Microsoft.
Entwicklung
Der Name Windows wurde von Microsoft erstmals für die graphische Erweiterung des Betriebssystems MS-DOS verwendet. Die bekanntesten Vertreter dieser Reihe sind Windows 3.11 und Windows 95. Windows ME war das letzte Betriebssystem dieser Reihe und ging mit Windows XP in den auf Windows NT basierenden Betriebssystemen auf.
Die Windows NT Betriebssysteme wurden bei Microsoft seit Anfang der 1990er Jahre entwickelt. Die erste öffentlich erhältliche Version war Windows NT 3.1. Die Benutzeroberfläche war bis Windows NT 3.51 dem MS-DOS basierenden Windows 3.11 entlehnt. Mit Windows NT 4 begann die Popularität der Windows NT Betriebssysteme. Das erfolgreichste Betriebssystem dieser Reihe ist Windows XP.
Seit Windows NT 4.0 gibt es von den Windows NT Betriebssystemen sowohl eine Arbeitsplatzversion (Windows Workstation), wie auch eine Serverversion (Windows Server).
Ausführungen
Die unterschiedlichen Ausführungen der Windows Versionen sind ein beredte Zeugen der schier unerschöpflichen Kreativität der Marketingabteilung von Microsoft.
Die Ausführungen sind jeweils mehr oder weniger eingeschränkte Fassungen der größten Version, die meist den Namen Enterprise oder Datacenter trägt. Die Einschränkungen beziehen sich etwa auf die maximale Größe des Hauptspeichers, die Anzahl der unterstützten Prozessoren, die mitgelieferten Programme und vieles mehr.
Die Ausführungen lassen sich wie folgt zusammenfassen.
Windows Workstation
Die Windows Versionen für Arbeitsplätze dienen als Betriebssystem für Arbeitsplatzanwendungen und jeweils einen einzelnen Benutzer. Sie können einzeln (als Einzelplatz) oder als Arbeitsplatz an einem Server betrieben werden.
Die Windows Workstation Versionen können auch die Funktion eines Servers übernehmen (Quasi-Server oder Peer-Server). Allerdings ist die Anzahl der Benutzer, die sich in diesem Fall mit einem solchen Peer-Server verbinden können auf 10 beschränkt.
Als Arbeitsplätze an Servern können sie Mitglied einer Active Directory Domäne sein.
Von den meisten Windows Workstation Versionen gibt es sogenannte Home-Editionen, die kein Mitglied eines Active Directory sein können.
Windows Server
Die Windows Server Versionen dienen als Fileserver, könnend die Rolle eines Domänen-Controllers einnehmen und dienen als Plattform für sonstige Serverdienste, wie etwa den DHCP-Server oder den DNS-Server.
Die Serverdienste für Active Directory, DHCP, DNS etc. werden mit dem Server Betriebssystem mitgeliefert.
Es gab eine Home-Sever Version von Microsoft, die nicht als Domänen-Controller betrieben werden konnte. Manche Versionen sind dadurch eingeschränkt, dass sie nicht virtualisiert werden können bzw. aus lizenzrechtlichen Gründen virtualisiert werden dürfen (beispielsweise der Windows Server 2012 Foundation).
Seit der Version Windows Server 2008 R2 können die Windows Server als Hyper-V Host eingesetzt werden.
Windows Terminal Server
Windows Terminalserver bieten die Möglichkeit das Windows Betriebssystem als Arbeitsplatz für mehrere gleichzeitige Benutzer einzusetzen.
Technik
Windows Terminal Server sind eine Erweiterung der Windows Server. Um sie als Terminal Server einzusetzen, muss der entsprechende Dienst installiert werden. Die meisten Windows Server sind darauf ausgelegt auch als Terminal Server eingesetzt zu werden.
Ist der Windows Terminal Server Dienst installiert, dann fungiert der Windows Server als Arbeitsplatz für eine theoretisch nicht beschränkte Anzahl an gleichzeitigen Benutzern. Auf einem Windows Terminalserver wird übliche Arbeitsplatz-Software installiert, etwa Microsoft Office, Warenwirtschaft Systeme etc. Es ist technisch möglich auf Terminal Servern auch echte Serverdienste zu installieren, allerdings wird das aus Gründen der Sicherheit und der Stabilität nicht empfohlen.
Vorteile
Ein Vorteil eines Terminal-Servers liegt darin, dass die zu nutzende Software nur einmal installiert und bei Wartungen auch nur einmal upgedatet werden muss. Das senkt die Wartungskosten. An die Arbeitsplätze, von denen aus auf den Windows-Terminalserver zugegriffen wird, werden bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit geringe Ansprüche gestellt. Damit lassen sich auch ältere PCs und Thin-Clients für Arbeit an einem Terminalserver nutzen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass für die Kommunikation mit einem Terminalserver auch Datenverbindungen mit einer geringen Bandbreite ausreichen. Damit lassen sich Terminalserver gut für die Anbindung von Heimarbeitsplätzen über VPN nutzen.
Nachteile
Software, die auf Terminalservern zum Einsatz kommt, muss in der Regel dafür speziell angepasst sein. Wird in einem Unternehmen ältere Software genutzt, dann kann es sein, dass diese nicht für den Einsatz auf einem Terminalserver geeignet ist.
Da ein Terminalserver wie ein großer Arbeitsplatz verwendet wird, müssen auf diesem in der Regel auch die Treiber für alle Drucker installiert werden, die im Unternehmen eingesetzt werden. Besonders bei günstigen Druckern sind häufig keine geeigneten Treiber für Terminalserver vorhanden.
Größere Terminal-Server Umgebungen
Zur besseren Lastverteilung und zur Erhöhung der Ausfallsicherheit werden bei größeren Installationen mehrere Terminals-Server in sogenannten Terminalserver-Farmen betrieben. Diese Farmen können so konfiguriert werden, dass ein neuer Benutzer sich immer an dem Terminalserver anmeldet, an dem die meisten Ressourcen zur Verfügung stehen (Loadbalancing).
Software am Client
Um von einem Arbeitsplatz aus auf einem Windows Terminalserver arbeiten zu können, muss auf dem Arbeitsplatz ein Microsoft Terminal Server Client installiert sein. Terminal Sever Clients für Windows Terminal Server sind für viele Betriebssysteme verfügbar, so etwas auch für Mac OS X und Linux.
Small Business Server
Microsoft Windows Small Business Server wurden von Windows 2003 Server bis zum Windows 2008 R2 angeboten. Small Business Server sind spezielle Versionen, die für den Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen geeignet sind. Der wesentliche Vorteil eines Small Business Servers ist, dass bereits ein Microsoft Exchange Server integriert ist. Die Lizenzkosten für Small Business Server waren verhältnismäßig gering. So waren diese geringer als eine einzelne Exchange Server Lizenz.
Small Business Server sind allerdings in der maximalen Anzahl der Benutzer beschränkt.
Seit der Server Version Windows Server 2012 werden keine Small Business Server Pakete mehr angeboten. Die letzte Version war die Small Business Server 2011, welche aus einem Windows Server 2008 R2 und einem Microsoft Exchange Server 2010 besteht.
Windows Phone
Windows Phone sind Microsoft Betriebssysteme für Smartphones. Mit Windows Phone unternimmt Microsoft den Versuch, eine durchgängige Betriebssystem-Linie auf Smartphones, PCs und Servern anzubieten.
Mit Windows 8 und Windows 8.1 wurde erstmals ein Betriebssystem vorgestellt, dass auf allen Plattformen (Arbeitsplatz, Server und Smartphones) eine ähnliche Oberfläche hat und ein ähnliches Benutzerkonzept hat. Auf Arbeitsplätzen und Servern stieß dieses Konzept bei Kunden nicht auf hohen Anklang. Das Microsoft von Windows 8 und Windows 8.1 dennoch beachtliche Stückzahlen absetzen konnte scheint im Wesentlichen daran zu liegen, dass die Unterstützung von Windows XP auslief und auf neuen PCs überwiegend nur Windows 8 vorinstalliert war.
Der Ansatz einer übergreifenden Oberfläche für alle Plattformen wird von Microsoft dennoch weiter geführt. Mit der in 2015 erwarteten Nachfolgeversion Windows 10 soll allerdings das von Windows 7 bekannte Benutzerkonzept wieder stärker vertreten sein.
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